Wilde Mädchen richtet sich an alle Prinzessinnen, die lieber Räubertöchter sein wollen. Es gilt, die Natur neu zu entdecken, Kräuter zu ernten und leckere Speisen daraus zuzubereiten, auf vielfältige Weise zu lernen wie man Feuer macht und mit dem Messer, der Säge und dem Beil umgeht.
Gemeinsam am Lagerfeuer sitzen, den Klängen der Natur lauschen und bei Gesang und Geschichten den Tag ausklingen lassen.
Es ist eine Zeit voller Abenteuer aber auch eine Entschleunigung vom Alltag.
Die Wilden Mädchen sind ein wildnispädagogisches Angebot, welches sich ausschließlich an Mädchen wendet.
Als Jahresgruppe wird die Natur im Jahreszyklus der Tier- und Pflanzenwelt über das Jahr hinweg erlebt. Die Ziele, im speziellen der wilden Mädchen ergeben sich aus den gesellschaftlichen Bedingungen und sind unter anderem die Stärkung von Persönlichkeit, Selbstwertgefühl und der Identität als Mädchen und Frau. Dies beinhaltet auch die Förderung der persönlichen Autonomie und der damit verbundenen Handlungskompetenz durch entsprechende Angebote und der Beteiligung der Mädchen.
Die Inhalte der Mädchenarbeit orientieren sich hierbei an den altersgemäßen Interessen und Bedürfnissen. Wir möchten einen Raum geben, für die Entfaltung eigener Fähigkeiten und die Entwicklung eines unabhängigen Selbstbewusstseins unterstützen. Wir möchten zu eigenständigem und selbstbestimmten Verhalten befähigen und dadurch gleichberechtigte Partnerschaft ermöglichen Wir möchten, dass die Mädchen sich ihr eigenes Rollenverhalten bewusst machen, kritisch hinterfragen und eine eigenständige, positive Geschlechtsidentität entwickeln Wir möchten Übungsfelder schaffen, für flexibles Rollenverhalten und damit Ansätze zur Veränderung der bestehenden Geschlechterverhältnisse schaffen Wir möchten ungleiche Wertmaßstäbe für die so genannten geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen und Eigenschaften bewusst machen und gemeinsam mit den Mädchen verändern.
Grundsätzlich liegt das übergeordnete Ziel der Wildnispädagogik und der Jahresgruppe der wilden Mädchen, in der (Wieder-)Herstellung des Zugangs zur Natur. Ebenso sind die Schaffung eines Verständnisses für die Zusammenhänge der Natur, ihrer biologischen Vielfalt und die Förderung der Achtsamkeit gegenüber der Natur Bestandteile der Wildnispädagogik. Aus diesen Zielen soll eine emotionale Verbundenheit zwischen Mensch und Natur, wie auch zwischen Mensch und Mensch geschaffen werden. Die Wildnispädagogik hat das weitere Ziel mit der Natur zu leben.
Eine Rückführung auf die Grundbedürfnisse sowie das Schärfen der Wahrnehmung und der Sinne soll ein verändertes Handeln bewirken, welches in den Alltag integriert werden soll. Neben den genannten Zielen spielt das Erleben und Gestalten von Gemeinschaft sowie das Übernehmen von Verantwortung für die kommenden Generationen eine große Rolle.
Neben den primären Zielen der Wildnispädagogik hat sich Naturprofessor zur Aufgabe gemacht, die kindliche Entwicklung durch Naturerfahrungen zu fördern.
Erfahrungen in der Natur wirken sich auf die kindliche Entwicklung in den Bereichen der mentalen, sozialen und physischen Entwicklung, des Umweltbewusstseins und der Umweltbildung aus. Die Natur verbessert das kindliche Wohlbefinden, reduziert Stress und wirkt negativen Lebensereignissen entgegen. Durch ein verbessertes Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen erfahren die Kinder eine positive Selbstwahrnehmung. Das Handeln in der Natur kann eine intrinsische Motivation sein, um zu lernen und zu entdecken, selbstständig zu agieren und nebenbei die Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und Selbstdisziplin zu verbessern. Ebenfalls können eigenständige Lernprozesse stimuliert werden und der Lernerfolg durch Erfolgserlebnisse positiv beeinflusst werden. Die Sozialkompetenz und das Spielverhalten können durch Erlebnisse in der Natur positiv beeinflusst werden. Das Spiel in der Natur ist vielfältig, kreativ und intensiv und kann die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit anregen und das Sozialverhalten verbessern.
Beim Spielen in der Natur und im Freien bewegen sich Kinder mehr, was die motorischen Fähigkeiten fördert und zu einem gesunden Körpergewicht verhilft. Des Weiteren wirkt der Aufenthalt draußen Krankheitserregern entgegen und stärkt die Krankheitsresistenz.
Gemeinsam mit den sozialen Rahmenbedingungen bestimmen die Naturerfahrungen der Kinder die Vorstellungen von Natur. Das Aufhalten in der Natur fördert das Umweltwissen von Kindern, umso mehr die Kinder von der Natur und der Umwelt wissen, umso weniger werden Ängste und Ekel geschürt. Die Einstellungen zu Umweltbewusstsein und Naturschutz werden durch Aktivitäten in der Natur positiv beeinflusst. Ob die Umweltbildung durch Naturerfahrungen positiv beeinflusst wird hängt unter anderem stark von der Familie ab. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Kinder sinnliche Wahrnehmungen brauchen und umso früher diese stattfinden, desto besser.
Die Wilden Mädchen lernen in dem Projekt und dem damit verbundenen Aufenthalt in der Natur die Vielfalt der wildlebenden Tiere und Pflanzen und ihre vielfältigen Lebensräume kennen und achten.
Die biologische Vielfalt weckt Neugier und Entdeckerdrang und die Kinder entwickeln spielerisch ein Umweltbewusstsein und -wissen.